So lässt du dein schlechtes Gewissen los

Schlechtes Gewissen loslassen? So geht's

Ich bin mir sicher, du kennst das Gefühl, ein schlechtes Gewissen zu haben.
Vielleicht wegen einer Kleinigkeit.
Vielleicht auch wegen etwas, was dir wirklich peinlich ist.
Und vielleicht sogar wegen einer großen Dummheit.

So oder so – du fühlst dich immer schlecht, wenn du ein schlechtes Gewissen hast.

Oftmals ist es aber überhaupt nicht nötig, ein schlechtes Gewissen zu haben, weil du überhaupt nichts „dafür“ (worum auch immer es geht) kannst.

Wenn du ein schlechtes Gewissen hast, dann bist du auf jeden Fall schon mal kein Soziopath. Der kennt das nämlich gar nicht.

Falls du zu der Gruppe gehörst, die sich für Alles und Jedes verantwortlich fühlt, dann ist das doch schon mal ein Punkt, den du bei dir auf die Guthabenseite schreiben kannst.

Was ist ein schlechtes Gewissen überhaupt?

Du entwickelst ein schlechtes Gewissen, wenn deine innere Instanz dir sagt: hier hast du etwas falsch gemacht.
Um das auszugleichen fühlst du dich schlecht.

Schuldgefühle sind eine Rückmeldung unserer inneren Instanz, dass wir etwas gemacht haben, was sich – spätestens hinterher – als falsch rausgestellt hat.
Oder dass wir etwas NICHT gemacht haben, was wir besser hätten tun sollen.

Wie ausgeprägt es ist und für welche Dinge wir überhaupt ein schlechtes Gewissen bekommen hängt von unseren Erwartungen an uns selbst ab.

Je höher deine Erwartung an dich ist, desto schneller entwickelst du ein schlechtes Gewissen.

Wenn du perfektionistisch veranlagt bist und sehr hohe Ansprüche an dich hast (guter Elternteil sein, guter Partner sein, guter Angestellter sein, guter Freund sein, guter Mensch sein,…), dann ist das schlechte Gewissen vermutlich ein guter Bekannter.

Wie fühlt sich ein schlechtes Gewissen an?

Manchmal ist das schlechte Gewissen nur ein dumpfes Gefühl, was man gar nicht genau beschreiben kann.

Es kann aber auch sein, dass du es körperlich spürst, z.B. mit Bauchgrummeln, Magenschmerzen, dir wird ganz heiß, du erfrierst innerlich, Wut oder Wutausbrüche, Druck im Kopf, usw.

Oft wiederholen wir diesen inneren Dialog ständig und erzählen uns das, was wir falsch gemacht haben, immer und immer wieder.

Wie konnte ich nur…?
Was habe ich mir dabei gedacht, dass…?
Wie konnte mir das passieren?

Wichtig ist, dass du genau hinschaust:

Ist das schlechte Gewissen angebracht oder völlig überzogen?

Hier ein paar Beispiele, wo ein schlechtes Gewissen aufkommen kann:

  • du bist fremdgegangen
  • dir ist die Hand ausgerutscht
  • du hast einen Geburtstag verpasst
  • dir ist im Streit etwas rausgerutscht, was gar nicht so gemeint war
  • dir ist etwas kaputt gegangen (z.B. die Kaffeetasse vom „guten“ Kaffeeservice deiner Freundin – ein Erbstück ihrer Tante Lina…)
  • du hast deine Eltern ins Pflegeheim gegeben
  • du hast einen Film aus dem Internet heruntergeladen
  • du hast ein Versprechen nicht eingehalten
  • du hast zu viel Geld ausgegeben
  • du hast deine Vorsätze nicht eingehalten
  • du hast zu viel Schokolade (Chips) gegessen / Alkohol getrunken / Zigaretten geraucht
  • du buchst einen Kurs - hast aber den (oder die) Anderen noch gar ganz nicht durchgearbeitet...
  • du verbringst zu viel Zeit auf Facebook
  • du hilfst zu wenig im Haushalt
  • du hast zu wenig Zeit für die Familie
  • du hast Unterlagen noch nicht durchgearbeitet
  • du hast auf der Arbeit blau gemacht
  • du hast einen Freund belogen
  • du kaufst (wieder mal) ein Buch, obwohl du noch gar nicht alle gekauften Bücher durchgelesen hast 

Wenn du es schaffst, genau hinzugucken und feststellst: Mist, da habe ich einen Fehler gemacht, dann hilft es oft, das demjenigen gegenüber offen anzusprechen.

Dir ist die Hand ausgerutscht?
Ich hoffe, du hast dich direkt dafür entschuldigt. Es ist wichtig zu überlegen: wie konnte es dazu kommen? Was kann ich machen, damit mir das nie wieder passiert?
Hol dir Hilfe, wenn du es nicht alleine schaffst!

Wenn du fremdgegangen bist und dein schlechtes Gewissen dafür sorgt, dass du dich „anders“ verhältst, nur noch darüber nachdenken musst und keinen klaren Gedanken mehr fassen kannst, dann wäre zu überlegen, ob du nicht besser reinen Wein einschenkst und deinem Partner offen sagst, was passiert ist.

Du hast einen Geburtstag vergessen? Dann gratuliere nachträglich. Dass du nicht der Erste bist, dem das passiert, siehst du an der Auswahl der Postkarten für vergessene Geburtstage. Trag dir die Geburtstage auf einen Kalender ein oder lass dich elektronisch (vom Computer oder Smartphone) rechtzeitig daran erinnern.

Dir ist im Streit etwas rausgerutscht, was gar nicht so gemeint war?
Dann entschuldige dich dafür. Auch, wenn es dir schwer fällt. Sprich dich mit der Person aus. Und dann überleg dir: Wie schaffe ich es, ruhig und sachlich zu bleiben?

Dir ist die Lieblingstasse deiner Freundin runtergefallen und in 1000 Stücke zerbrochen? Und man kann sie nicht mehr nachkaufen? Das ist wirklich ärgerlich und sicher verstehst du, dass deine Freundin sauer und traurig ist. Solange du es nicht mit Absicht gemacht hast – davon gehe ich aus – kannst du im ersten Moment nicht mehr tun, als dich zu entschuldigen. Dann kannst du dich auf die Suche machen und hoffen, dass du diese Tasse irgendwo auftreibst. Es gibt ja (auch online) viele Geschäfte, die mit altem Porzellan und ausgelaufenen Serien handeln.  

Deine Eltern sind im Pflegeheim und du hast ein schlechtes Gewissen, dass du sie „abgeschoben“ hast? Du wirst deine Gründe dafür haben, dass du sie dort untergebracht hast. Nicht jeder (oder eher sehr wenige) haben die nötigen Ressourcen (Zeit, Kraft und finanzielle Rücklagen), um die Eltern zu Hause rund um die Uhr zu versorgen. Was kannst du ihnen Gutes tun? Womit kannst du ihnen im Pflegeheim eine Freude machen?

Sei gnädig zu dir.
Jeder macht Fehler.
Hinterher ist man immer schlauer.
Erinnere dich, dass du zu jeder Zeit immer das Beste gegeben hast.
Und dass du niemandem absichtlich schaden wolltest.

Du kannst die Zeit nicht zurück drehen – wie gerne du das auch möchtest.

Wichtig ist, für die Fehler gerade zu stehen, Verantwortung zu übernehmen, daraus zu lernen und es beim nächsten Mal besser zu machen.

Und anzuerkennen, dass du nicht Superwoman oder Superman bist und nicht alles kannst.

Vielleicht ist es auch eine gute Gelegenheit, um deine Ansprüche an dich noch mal zu überdenken.
Willst du immer alles 100%ig machen?
Wer oder was treibt dich dazu? Spür einfach mal nach.

Diese Klopfübung hilft dir dabei, dein schlechtes Gewissen loszulassen oder zumindest zu verkleinern.

Auf der Grafik siehst du die Klopfpunkte, die ich verwende. (Die Grafik wird durch einen Klick größer)

Punkte klassische Klopfakupressur

Wenn du gar nicht weißt, was ich mit einer Klopfübung meine, dann schau bitte hier bei der Erklärung.

Um die Übung noch mehr an deine Situation anzupassen hilft dir auch der Set-Up-Baukasten.

Gehörst du zu denjenigen, die sich für Alles und Jedes schuldig fühlen und ständig ein schlechtes Gewissen haben?
Auch für Sachen, die jemand anders gemacht hat und auf die du überhaupt keinen Einfluss hast, wie z.B. das Wetter?

Dann ist es Zeit, dich um dein Selbstbewusstsein und deinen Selbstwert zu kümmern.

Deine Stärken zu entdecken und zu leben.
Das in den Fokus zu nehmen, was du kannst.
Worin du gut bist.
Womit du dich sicher fühlst.

Dieser Beitrag hilft dir, genau(er) hinzuschauen.

Jetzt bin ich gespannt.
Wie hat sich dein schlechtes Gewissen durch die Klopfrunde verändert?

2 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Michaela, danke! Ich bin total begeistert und überrascht von der Wirkung! Ich habe nur mit Schuld und Scham gelebt. Ich fühle mich viel leichter jetzt und werde weiter klopfen und Vertrauen haben!
    Eine Herzensumarmung
    Elvira

    • Liebe Elvira,
      ich freue mich mit dir über deine positive Überraschung.
      Genieß das neue, leichte Gefühl und bleib dran.

      Liebe Grüße & eine Herzensumarmung zurück
      Michaela

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