Täglich grüßt das Murmeltier – so durchbrichst du den ewigen Kreislauf

Kennst du den Film „Täglich grüßt das Murmeltier“, in dem der Wettermann Phil einen Tag immer und immer wieder erlebt?

Er wird wach, schaut auf die Uhr, der Wecker springt auf 6.00 Uhr um, der Radiowecker spielt das gleiche Lied…

Als Zuschauer kann man zuerst gut drüber lachen, aber irgendwann fängt es trotzdem an zu nerven.
Wie mag sich Phil (gespielt von Bill Murray) wohl fühlen?

Ich hoffe, so extrem kennst du es nicht, aber vielleicht hast du es auch schon mal erlebt, dass dir gewisse Themen immer wieder – vielleicht ein bisschen verändert – begegnen:

  • Egal, wie oft du den Job wechselst – dein Chef ist immer ein Choleriker.
  • Dein Partner ist dir nicht treu.
  • Du hast gerade etwas Geld auf deinem Konto und plötzlich taucht eine größere Ausgabe auf.
  • Immer bist du derjenige, der die Schuld in die Schuhe geschoben bekommt.
  • ...

Der erste Schritt ist ja, dass dir diese Muster überhaupt bewusst sind.
Wenn dir nicht auffällt, dass etwas immer und immer wieder gleich oder ähnlich abläuft, dann kannst du natürlich auch nichts ändern.


Du weißt, dass bei dir ein Muster aktiv ist?
Klopf dir auf die Schulter. Der erste Schritt ist getan.

Jetzt möchtest du es sicher ändern.

Wenn ein Thema immer wieder aufkommt, dann ist es wichtig zu schauen, was dahinter steht.

Warum „brauchst“ du dieses Thema?
Welche Überzeugung steht dahinter?
Welches Bedürfnis stillst du damit?


Gehen wir ein paar der obigen Beispiele mal durch.

cholerischer Chef

cholerischer Chef brüllender Löwe

Wenn du immer einen cholerischen Chef hast, dann lautet meine erste Frage:

An wen oder was erinnert er dich?
Wer in deiner Erinnerung ist / war auch cholerisch?
Schreib auf, wer dir spontan einfällt.

Was verbindest du mit dieser Person?
Wie stehst / standst du zu dieser Person?

Vielleicht war dein Vater auch cholerisch.
Du liebst deinen Vater (als Kind liebt man die Bezugspersonen unabhängig davon, wie sie einen behandeln) und als Kind hast du diese cholerischen Ausbrüche unbewusst mit Liebe verknüpft.

Welche (unbewusste!) Überzeugung steht dahinter?

Wenn sich jemand mir gegenüber cholerisch verhält, zeigt er mir damit, dass er mich gern hat.

Welches Bedürfnis stillst du damit?
Ich möchte geliebt werden

Was kannst du tun, damit du dich geliebt fühlst?
Was machst du gerne?
Wobei fühlst du dich gut?
Wann fühlst du dich (noch) geliebt?

Erinnere dich an eine Situation (es kann auch ein kurzer Moment sein) zurück, in der du dich richtig geborgen und geliebt gefühlt hast.

Wo spürst du das in deinem Körper?
Welche Gedanken kommen auf?
Was siehst, spürst, hörst, riechst, fühlst du?

Klopf einfach durch die Punkte und nimm all die Erinnerungen an diesen geborgenen und geliebten Moment ganz deutlich wahr.

Wiederhole diese Übung so oft wie möglich – im ersten Monat mindestens einmal am Tag.

Je öfter du sie wiederholst, desto besser wirst du dich fühlen.

untreuer Partner

untreuer Partner

Wenn dein Partner dir nicht treu ist, dann lauten meine ersten Fragen:
An wen oder was erinnert dich das?
Wer in deiner Kindheit war untreu?

Was fällt dir dazu spontan ein?
Schreib auf, wer oder was dir spontan einfällt.

Was verbindest du mit dieser Person?
Wie stehst / standst du zu dieser Person?


Vielleicht fällt dir niemand ein. Du hast keine Erinnerung daran, dass jemand untreu war.

Aber dir kommt kurz der Gedanke in den Sinn, dass du ihn ja auch irgendwie verstehen kannst. Du bist nicht so _____________ (sexy, schlau, reich, schön, jung, gebildet, schlank, offen, clever, liebevoll, freizügig, …) wie du gerne wärst.

Wann hast du das zum ersten Mal gehört?
Wer hat das zu dir oder über dich gesagt?
Was verbindest du mit dieser Person?
Wie stehst / standst du zu dieser Person?

Du erinnerst dich daran, wie eine Klassenkameradin dir quer über den Schulhof zugerufen hat: "Du hässlicher Vogel. So wie du aussiehst musst du froh sein, wenn du überhaupt einen Freund bekommst“.

Welche (unbewusste) Überzeugung steht dahinter?
Mit meinem Aussehen kann ich mir meinen Partner nicht aussuchen und muss froh sein, wenn mich überhaupt jemand nimmt.

Wir suchen immer nach Bestätigungen für unsere Überzeugungen und Glaubenssätze und sagen uns dann innerlich: Siehste…?! Wusste ich doch, dass ich Recht habe!

Wenn du davon überzeugt bist, dass du nicht ____________ (sexy, schlau, reich, schön, jung, gebildet, schlank, offen, clever, liebevoll, freizügig, …) genug bist und froh sein musst, wenn du überhaupt einen Partner abbekommst, dann ziehst du ganz sicher einen Partner an, der dir das in einer Beziehung bestätigt.

Während ein Teil von dir entsetzt, wütend, verletzt,… über den Vertrauensbruch ist, sagt der andere: war ja klar, dass er/sie so mit mir umgeht. Ich bin es ja nicht wert, dass man mich gut behandelt.

Jetzt ist es an dir, diese Überzeugung zu verändern.

Wie gehst du selbst mit dir um?
Wie redest du in Selbstgesprächen mit dir?
Bist du verständnisvoll, wenn du einen Fehler machst oder machst du dich innerlich sofort zur Schnecke?

Suche nach Beweisen, dass diese Überzeugung falsch ist!

Was hast du bisher geschafft, obwohl du dich nicht für sonderlich sexy, schlau, reich, schön, jung, gebildet, schlank, offen, clever, liebevoll, freizügig, … hältst?

Suche im Außen nach Beweisen.
Wir googlen so viel – warum nicht mal, ob es nicht andere Menschen gibt, die ihre Ziele erreicht haben, obwohl sie nicht __________________ ) sexy, schlau, reich, schön, jung, gebildet, schlank, offen, clever, liebevoll, freizügig, …) sind.

Frag Freunde und Bekannte, wie sie dich sehen.
Ja, das ist ein schwerer Schritt, aber die Antworten könnten überraschend positiv ausfallen. 😉

In diesem Artikel habe ich das „außer-wenn“ Tapping von Andy Hunt beschrieben.
Damit kannst du deine Überzeugungen wunderbar aufweichen.  
www.michaela-thiede.de/einschraenkende-glaubensmuster-und-glaubenssaetze-aufloesen-mit-eft-klopfen/

Handkante 3x: Auch wenn ich so ______________ (z.B. hässlich) bin und froh sein darf, wenn ich überhaupt jemanden abbekomme, liebe und akzeptiere ich mich und meine Gefühle.

AB (Augenbraue): Ich darf froh sein, wenn ich überhaupt jemanden abbekomme
SA (Seite vom Auge): außer, wenn ich mir einen passenden Partner aussuchen kann.
UP (unter der Pupille): Ich darf froh sein, wenn ich überhaupt jemanden abbekomme
UN (unter der Nase): außer, wenn ich mir einen passenden Partner aussuchen kann.
UL (unter der Lippe): Ich darf froh sein, wenn ich überhaupt jemanden abbekomme
SB (Schlüsselbein): außer, wenn ich mir einen passenden Partner aussuchen kann.
UA (unter dem Arm): Ich darf froh sein, wenn ich überhaupt jemanden abbekomme
Kopf: außer, wenn ich mir einen passenden Partner aussuchen kann.

Wenn du merkst, dass diese Überzeugung anfängt zu wackeln oder sich aufgelöst hat, dann überleg dir, welche positive Überzeugung du stattdessen gerne hättest.

Schreib sie dir auf und sage sie jeden Tag mehrfach.
Ganz bewusst.
Spüre sie so stark wie möglich.

Wie fühlst du dich mit dem neuen Glaubenssatz?
Wichtig ist, dass er sich für dich gut und richtig anfühlt.

Sei in dieser Zeit besonders aufmerksam, ob sich etwas verändert oder dein Umfeld anders auf dich reagiert.

das Geld ist sofort wieder futsch

Du hast gerade etwas Geld auf deinem Konto und plötzlich taucht eine größere Ausgabe auf und das Geld ist wieder futsch.

Meine ersten Fragen wären:
Kennst du das aus deiner Kindheit, z.B. von den Erzählungen deiner Eltern?
Wann ist dir selbst das zum ersten Mal passiert?
Welche Gedanken, Gefühle, Erinnerungen, Bilder, Gerüche, Geräusche kommen auf?
Was nimmst du im Köper wahr?


Was denkst du über Geld?
Nimm gerne einen (möglichst großen) Geldschein in die Hand und spüre, wie du dich damit fühlst.

Schreib auf, was dir spontan dazu einfällt.

Vielleicht war es in deiner Kindheit finanziell knapp und du hast deine Mutter sagen gehört: "Es ist doch verflixt. Jetzt haben wir endlich ein paar Mark für einen kleinen Urlaub gespart, da muss das Auto in die Werkstatt. Das ist, als gönnt uns jemand den Urlaub nicht…"

Welche (unbewusste) Überzeugung steht dahinter?
Uns ist es nicht gegönnt (oder wir verdienen es nicht), Geld auf dem Konto zu haben und uns etwas Gutes damit zu tun.

Da wäre noch zu hinterfragen:
Wer oder was (welche "höhere Macht") gönnt uns das nicht?
Der Staat bzw. das System?
Gott?


Schau genau hin, welche weiteren Überzeugungen und Glaubenssätze versteckt sind.

Du könntest jetzt z.B. systemisch vorgehen.
Viele Informationen zur Systemischen Klopfakupressur findest du auf der Seite vom Klopf-Tutorial.

Handkante 3x: Auch wenn wir _____________  (traurig, enttäuscht, sauer, wütend,…) sind, weil wir es nicht schaffen, Geld auf dem Konto zu behalten und uns davon etwas zu gönnen, entscheiden wir uns gemeinsam, ab jetzt, für uns alle und mit uns allen, uns frei von dieser
Belastung fühlen zu können – und wir sind so oder so okay, wie wir sind, und unsere
Verbundenheit bleibt so oder so bestehen.

AB: unsere _______________ (Traurigkeit, Enttäuschung, Ärger, Wut)
SA: unsere _______________ (Traurigkeit , Enttäuschung, Ärger, Wut)
UP: unsere _______________ (Traurigkeit, Enttäuschung, Ärger, Wut)
UN: unsere _______________ (Traurigkeit, Enttäuschung, Ärger, Wut)
UL: unsere _______________ (Traurigkeit, Enttäuschung, Ärger, Wut)
SB: unsere _______________ (Traurigkeit, Enttäuschung, Ärger, Wut).
UA: unsere _______________ (Traurigkeit, Enttäuschung, Ärger, Wut)
Kopf: unsere _______________ (Traurigkeit, Enttäuschung, Ärger, Wut)

Wie fühlst du dich jetzt?
Merkst du, dass du dich leichter und entlastet fühlst?

Wenn nicht, dann klopf noch ein paar Runden.

Du kannst auch zum außer, wenn-Klopfen schwenken.

Mir / uns ist es nicht vergönnt Geld auf dem Konto zu behalten und uns etwas zu gönnen – außer, wenn es uns doch vergönnt ist.

Oder es mit Positiv Tapping angehen:

Was brauchst du jetzt, damit du diese Überzeugung loslassen kannst?
Was brauchst du jetzt, damit du Geld auf dem Konto behalten und dir davon etwas gönnen darfst?

Klopf das, was dir in den Sinn kommt.

Und jetzt überleg dir, welche positive Überzeugung du stattdessen gerne denken würdest.

Denk dran: sie muss sich für dich gut und wahr anfühlen.

Stell dir in deinem Handy eine Erinnerung, damit du dran denkst, diese neue Überzeugung jeden Tag laut auszusprechen.
Betone sie richtig.
Beobachte, wie du dich dabei fühlst.
Wiederhole sie für mindestens einen Monat täglich.


Schau dir deine Muster und Themen an.
Was wiederholt sich bei dir?

Schreib dir eine Liste und such dir EIN Muster aus, um das du dich kümmerst.
Jetzt.
Wenn du das durchgearbeitet hast, DANN kannst du dich um das nächste Muster bzw. Thema kümmern.

Du brauchst Unterstützung bei der Bearbeitung?
Dann schreib mich gerne an.

Hinterlass mir doch einen Kommentar, ob dir Muster bewusst geworden sind (du musst ja nicht schreiben, um was genau es geht) und dir meine Ideen weiterhelfen.

10 Kommentare » Schreibe einen Kommentar

  1. Liebe Michaela,
    das ist ein echt super Artikel!! Danke für die verschiedenen Wege, ein tiefsitzendes Thema anzugehen. Wirklich sehr hilfreich und inspirierend.
    Zum Auflösen von Glaubenssätzen verwende ich sehr oft ‚The Work von Byron Katie‘ und klopfe alles dazu, was auftaucht!
    Danke für deine tolle Arbeit!
    Alles Liebe, Monika

    • Liebe Monika,
      ich freue mich, dass du mit dem Artikel etwas anfangen kannst.
      „The Work“ ist toll. Die Fragen können sehr viel verändern. Wer es noch nicht kennt, der darf gerne im Internet recherchieren oder z.B. eins ihrer Bücher lesen.

      Liebe Grüße
      Michaela

  2. Hallo Michaela!
    eine klasse Zusammenstellung!
    Ich wünsche allen, die das angehen, viel Erfolg!

    Herzleichte Klopfgrüße
    Manuela

  3. Liebe Michaela,
    danke für diesen schnellen Überblick für die „Notfallapotheke“. Sehr nützlich!
    Ich nehme an, dass ich die Außer Wenn-Klopfmöglichkeit, die Du beim Thema Beziehung beschrieben hast auch für das Thema „berufliche Erfüllung“ nutzen kann, oder? Das ist definitv eins meiner Muster, dass ich entweder keinen oder einen nicht besonders befriedigenden Job habe und immer wieder ganz sehnsüchtig Berichte von Leuten lese, die sich das manifestiert haben, was ihnen einen tieferen Sinn und Erfüllung schenkt. Hier habe ich großen Veränderungsbedarf. Dank des Tapping World Summit bin ich auch gerade wieder intensiver im Klopfen drin und beginnne jeden Tag mit einer Klopfrunde.
    Ganz liebe Grüße und schöne Osterfeiertage! Sabine

    • Liebe Sabine,
      genau, du kannst das außer-wenn-klopfen an alle Situationen anpassen.

      In deinem Fall wäre das zum Beispiel:
      Ich finde NIE einen Job, der mich dauerhaft erfüllt und glücklich macht – außer, wenn ich ihn doch finde.
      Ich finde NIE einen Job, der mich befriedigt – außer, wenn ich meinen Traumjob finde.

      Wichtig ist, dass der Satz für dich stimmig ist.

      Wenn du richtig durcheinander kommen möchtest, dann kannst du gerne eine andere Technik von Andy Hunt ausprobieren – den Belief Flip. Hier habe ich ihn auf Deutsch übersetzt. (ich hoffe, man kann den Artikel lesen, ohne im Forum angemeldet sein zu müssen)
      Ziel dieser Technik ist es, Glaubenssätze aufzulösen. Die neuen Glaubenssätze darfst du dir selbst überlegen und antrainieren.

      Viel Spaß beim Klopfen wünsche ich dir.
      Lass mich bitte wissen, welche Veränderung du bemerkt hast.

      Liebe Grüße & dir auch schöne Ostertage
      Michaela

  4. Liebe Michaela,
    die außer-wenn-Frage ist so genial. Ganz vielen herzlichen Dank dafür!!
    Dorothea

    • Liebe Dorothea,
      ja, ich finde sie auch so genial und wirksam.
      Das Lob leite ich an Andy Hunt weiter. 😉

      Liebe Grüße & viel Spaß beim außer-wenn-klopfen
      Michaela

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