Ich bin zu blond für Technik – hast du das auch schon mal von dir behauptet?
Die Blogparade von Sara Menzel-Berger habe ich zum Anlass genommen, das Thema noch einmal genauer zu beleuchten.
In diesem Artikel habe ich schon über Techniklust oder Technikfrust und technische Pannen, die mir passiert sind, geschrieben.
Heute geht es mir darum, dass du „einfach“ mal genauer hinguckst.
Was meine ich wirklich, wenn ich sage: ich bin zu blond (blöd) für Technik?
Damit dir klar wird:
Was erzähle ich mir damit?
Jedes Mal wieder?
Vielleicht ist dir das gar nicht so bewusst, weil es nur ein lockerer Spruch ist.
Darum denk bitte einen Augenblick darüber nach:
Was will ich damit wirklich sagen?
Was meine ich, wenn ich sage: ich bin zu blond für Technik?
Merkst du, welchen Unterschied das macht?
Merkst du, wie anders sich das anfühlt, wenn du den wirklichen Grund aussprichst?
Was dir vielleicht nicht bewusst war, ist, dass du dir damit ständig erzählt hast:
ich bin zu blöd dafür.
Damit hast du dir selbst einen Glaubenssatz an Bord geholt, der dich nicht gerade unterstützt.
Und der nicht dazu führt, dass dein Selbstbewusstsein und dein Vertrauen in dich steigern. Im Gegenteil.
Vielleicht hast du schon gemerkt,
Mit einem blöden Spruch wie „ich bin zu blond dafür“ machst du diese Stimme noch lauter und hartnäckiger.
Deine Glaubenssätze bestimmen deine Welt.
So wie meine Glaubenssätze meine Welt bestimmen.
Du kannst dir Glaubenssätze auch wie Filter vorstellen.
Du erlebst deine Welt durch deine Filter und das, was nicht durch diese Filter passt, ist für dich nicht da.
Und es sind viele Filter!
Sehr viele.
Wenn du den Glaubenssatz: ich bin zu blond (blöd) für Technik hast, hast du das Thema Technik für dich innerlich abgehakt.
Das kann ich nicht.
Dafür bin ich zu blöd.
Darüber brauche ich mir keine Gedanken zu machen.
Darum muss ich mich nicht kümmern.
Und wenn du dann doch mal etwas Technisches erledigen musst, weil niemand da ist, der dir die Arbeit abnehmen könnte, dann gehst du mir einem Widerwillen und einer inneren Distanz an das Thema ran.
Du rechnest mit Schwierigkeiten.
Damit, dass es lange dauert, bis du es verstehst – falls überhaupt.
Dass es schwierig wird.
Hättest du zum Beispiel den Glaubenssatz: ich freue mich auf neue Techniken und Geräte, dann wären ganz andere Filter aktiv.
Du wärst neugierig auf die Tools und Techniken, die neu auf den Markt kommen.
Du könntest es kaum erwarten, dich da reinzufummeln.
Du wüsstest, dass du vielleicht einen Moment brauchst, um dich einzuarbeiten, aber du hättest Spaß daran, es zu lernen.
Mit dem Glaubenssatz: Ich kann alles lernen, was ich möchte stehen dir alle Türen auf.
Mit diesem Filter kommst du gar nicht auf die Idee, dass du etwas nicht lernen könntest.
Es gibt keine Zweifel.
Du weißt einfach, dass du alles lernen kannst, was du möchtest.
Du ärgerst dich nicht, wenn mal etwas nicht sofort klappt, sondern suchst nach Lösungen. Schließlich kannst du alles lernen.
Du suchst nach dem „wie“.
Wie geht es dir jetzt, wenn du „ich bin zu blond für Technik“ sagst?
Probiere es aus.
Sprich den Satz laut aus:
Ich bin zu blond für Technik!
Fühlt sich das noch lässig, locker und ein bisschen witzig an?
Oder merkst du, dass du dir damit jedes Mal ein Stück Selbstvertrauen klaust?
Wie wäre es, diesen Glaubenssatz jetzt zu verändern?
Dafür habe ich mir eine Klopfübung überlegt.
Du bist neu hier und weißt gar nicht, was mit einer Klopfübung gemeint ist?
Auf dieser Seite erkläre ich dir einige Basics.
Wichtig!
Ich nehme für diese Klopfrunde allgemeine Aussagen.
Setz du ein, was für dich passt.
Was du in dir wahrnimmst.
Deine Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen.
(M)ein Klopfvorschlag
Atme tief durch und denk an daran, wie oft du schon „ich bin zu blond dafür“ gesagt oder gedacht hast.
Wie fühlst du dich jetzt, wenn du daran denkst? Jetzt, wo dir bewusst ist, was du dir mit diesem Satz wirklich erzählst?
Bewerte die Intensität auf einer Skala von 0 bis 10.
0 bedeutet: es belastet mich überhaupt nicht
10 steht für: die Belastung ist kaum auszuhalten.
Schreib dir diese Zahl auf!
Gerne auch deine Gedanken, Gefühle und Körperempfindungen.
Handkante:
Auch wenn ich mir immer gesagt habe, dass ich zu blond und blöd für Technik bin, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin.
Auch wenn ich das gar nicht so ernst gemeint habe und mir nicht klar war, was ich mir damit wirklich sage, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin und entscheide mich für einen Glaubenssatz, der mich unterstützt.
Auch wenn ich mich ärgere, dass ich mich selbst damit so klein gemacht habe, liebe und akzeptiere ich mich so, wie ich bin
Augenbraue: ich bin zu blond für Technik
neben dem Auge: hab ich mir immer wieder gesagt
unter dem Auge: und ein bisschen lustig gemeint
unter der Nase: zumindest habe ich das nicht so ernst genommen
unter der Lippe: und ich bin ja auch gar nicht blond
Schlüsselbein: das war ja nur ein Spruch
auf dem Kopf: und gar nicht so gemeint
Augenbraue: mir war nicht klar
neben dem Auge: was ich mir damit wirklich sage
unter dem Auge: immer und immer wieder
unter der Nase: sonst hätte ich das nicht gesagt
unter der Lippe: es war ja nur ein Spruch
Schlüsselbein: ich wollte mir damit nicht schaden
auf dem Kopf: und mir das Leben schwer machen
Augenbraue: das war mir überhaupt nicht klar
neben dem Auge: darüber habe ich nicht nachgedacht
unter dem Auge: sondern es so dahin gesagt
unter der Nase: das ärgert mich
unter der Lippe: das ärgert mich total
Schlüsselbein: dass ich daran nicht gedacht habe
auf dem Kopf: ich ärgere mich über mich
Augenbraue: aber nun weiß ich es besser
neben dem Auge: und lasse diesen Glaubenssatz los
unter dem Auge: ich bin nicht zu blöd für Technik
unter der Nase: ich kann lernen, mit Technik umzugehen
unter der Lippe: wenn ich will
Schlüsselbein: dafür gibt es viele Beispiele (zähle auf, was du alles gelernt hast, z.B. Waschmaschine, Spülmaschine, Kaffeevollautomat, Fernseher, Computer, Drucker, Scanner, Handy, Auto,…)
auf dem Kopf: es gibt viele Beispiele
Augenbraue: und damit beweise ich mir, dass der Glaubenssatz überhaupt nicht stimmt
neben dem Auge: denn ich kann mit der Technik umgehen
unter dem Auge: immer wieder
unter der Nase: das weiß ich
unter der Lippe: ich habe Beweise dafür
Schlüsselbein: ich komme damit klar (zähle wieder auf, was du alles gelernt hast, z.B. Waschmaschine, Spülmaschine, Kaffeevollautomat, Fernseher, Computer, Drucker, Scanner, Handy, Auto,…)
auf dem Kopf: ich kann mit der Technik umgehen
Augenbraue: zumindest dann, wenn ich es will
neben dem Auge: manchmal war das ne faule Ausrede
unter dem Auge: ich hatte keine Lust dazu
unter der Nase: es war mir zu anstrengend
unter der Lippe: ich habe es mir nicht zugetraut
Schlüsselbein: ich wollte meine Zeit nicht damit verplempern
auf dem Kopf: ich bin so ungeduldig
Augenbraue: ich wollte es nicht lernen
neben dem Auge: _________ (Name) kann das viel besser
unter dem Auge: es war nur neu faule Ausrede
unter der Nase: ich hätte es gekonnt
unter der Lippe: ich wollte nur nicht
Schlüsselbein: und es war leichter zu sagen,
auf dem Kopf: dass ich es nicht kann
Augenbraue: aber das ist Quatsch
neben dem Auge: ich kann es lernen, wenn ich will
unter dem Auge: das weiß ich genau
unter der Nase: es gibt viele Dinge, mit denen ich umgehen kann
unter der Lippe: die ich schon gelernt habe
Schlüsselbein: obwohl ich keine große Lust darauf hatte
auf dem Kopf: aber ich kann das
Und jetzt noch einmal wieder tief durchatmen.
Beweg dich auch, wenn dir danach ist, reck und streck dich.
Jetzt sag noch mal wieder: ich bin zu blond für Technik.
Wie fühlt sich das jetzt an?
Wie fühlst du dich jetzt?
Bewerte die Intensität der Belastung wieder auf der Skala von 0 bis 10 und schreib die Zahl auf.
Wie hat sie sich verändert?
Wie haben sich deine Gefühle, Gedanken und Körperempfindungen verändert?
Wiederhole diese Übung so oft, bis sich der Satz für dich total fremd und falsch anfühlt.
Überleg dir, welchen Glaubenssatz du stattdessen gerne als Filter hättest und klopf ihn für einen Monat täglich.
Wichtig ist, dass du fühlst, was du sagst.
Wenn sich der Satz nach einem Monat schon ganz gut und echt anfühlt, dann wiederhole ihn vor dem Spiegel und guck dir dabei in die Augen.
Mach das auch für einen Monat.
Du wirst merken, was sich dadurch alles bei dir verändert.
Dieses Zitat von Barbara Sher möchte ich dir noch mit auf den Weg geben:
Du kannst zu jeder Zeit in deinem Leben neue Dinge lernen, wenn du bereit bist, ein Anfänger zu sein. Wenn du wirklich lernst, wie man ein Anfänger ist, öffnet sich dir die ganze Welt.
Gibt es etwas, was du schon lange vor dir herschiebst, weil du es dir nicht zugetraut hast? Weil du zu blöd / blond dafür warst?
Welchen ersten Schritt kannst du JETZT machen?
Schreib mir im Kommentar, was sich für dich beim klopfen verändert hat und was du jetzt in Angriff nimmst.
Ich bin Energetischer Coach und seit 2015 die Organisatorin vom Klopf-Kongress.
In meiner reinen Online-Praxis begleite ich Menschen mit chronischen Schmerzen auf ihrem Weg in die Schmerzfreiheit.
Mit meine Klienten fokussierte ich mich auf das Finden der Ursache(n) für die Beschwerden, um sie dann aufzulösen und dauerhaft loszulassen.
Gerne unterstütze ich dich auch bei deinem Thema.
Passt bei mir aufs Thema ( Familien-)Finanzen. Da mach ich die Augen zu und lass meinen Mann machen. Nachts träume ich davon, dass ich mal dafür zuständig sein muss.
Bisher hab ich es verdrängt, nun werde ich es angehen mit deinen Vorschlägen.
Liebe Claudia,
ich glaube, beim Thema Finanzen geht es sehr vielen Menschen so.
Viel Erfolg beim angucken und verändern.
Liebe Grüße
Michaela
Liebe Michaela, das Thema, sich vor etwas zu drücken, weil man meint, es nicht zu können, ist mal wieder gut gewählt und wunderbar alltagstauglich. Allerdings merke ich, dass ich immer noch so allergisch darauf reagiere, wenn jemand blond=blöd setzt, dass ich diese Formulierung überhaupt nicht klopfen kann, sondern stattdessen meinen Ärger über diese Gleichsetzung klopfen muss. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt… 🙂
Da ist wohl was anderes bei mir vorrangig. Danke, dass ich durch Dich wieder darauf aufmerksam gemacht wurde.
Lieben Gruß Sabine
Liebe Sabine,
tut mir leid, dass ich dir damit auf die Füße getreten bin. Das war nicht meine Absicht.
Ich hoffe, das klopfen hat sich gelohnt und der Vergleich piekt dich nicht mehr(so doll).
Und wenn du noch Lust hast, dann klopf gerne noch einmal das, vor dem du dich drückst – wenn es bei dir so etwas gibt.
Liebe Grüße
Michaela